Was Sie auf Ihre Weihnachtskarten schreiben sollten - und was nicht

Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie besinnliche BLA BLA BLA ...

Haben Sie mal mitgezählt, wie oft Sie diesen Satz schon auf einer Weihnachtskarte gelesen haben? Oder wahlweise auch diesen hier: “Wir bedanken uns für die vertrauensvolle Zusammenarbeit im verg…”?

Und wissen Sie auch noch, wer Ihnen das geschrieben hat? Vermutlich nicht, denn diese Sätze sind absolut generisch. Jedes Unternehmen bedankt sich für Zusammenarbeit und wünscht frohe Weihnachten. Das ist zwar nett, aber auch irgendwie langweilig. Und: Ihnen als Unternehmen bringt das nicht wirklich was, denn niemand wird sich daran erinnern. 

Mein Rat: Schreiben Sie dieses Jahr etwas auf Ihre Weihnachtskarten, was sonst keiner schreibt! 

Was das sein soll? Ja, ich gebe zu, dass das gar nicht so einfach ist. Schließlich WILL man schöne Feiertage wünschen und man WILL sich für die Zusammenarbeit bedanken. Es soll sich eben nur nicht so austauschbar anhören wie auf all den anderen Weihnachtskarten, die zu Millionen in der Adventszeit verschickt werden. 

Daher finden Sie hier:

• ultimativen Formulierungstipps für Weihnachtswünsche 
• viele konkrete Textvorlagen

Tipp 1: Verwenden Sie andere Adjektive als üblich

Die Weihnachtstage sollen froh, fröhlich, besinnlich oder schön sein - so liest man es auf eigentlich jeder Weihnachtskarte. Indem Sie auf diese Wörter verzichten und stattdessen andere Adjektive einsetzen, lesen sich Ihre Weihnachtswünsche gleich ganz anders. Wie wäre es mit hammermäßigen Feiertagen, einem grandiosen Fest, entspannten Tagen oder tollen Weihnachten? Lassen Sie sich von den weiteren Adjektiven auf unserer Liste für untypische Weihnachtswünsche inspirieren:

• mega
• gechilled
• dufte
• super
• unvergesslich
• spitze
• klasse
• feucht-fröhlich
• gemütlich
• stressfrei
• lustig
• herzerwärmend
• hammermäßig
• grandios
• entspannt
• toll

Tipp 3: Umschreiben Sie Ihre Wünsche

Was genau verstehen Sie unter schönen Feiertagen? Statt sich auf ein Adjektiv zu beschränken, können Sie auch ganz konkret umschreiben, was Sie meinen - dadurch wirken Ihre Weihnachtswünsche automatisch persönlicher. Beispiel gefällig? Bitteschön:

Wir wünschen Ihnen schöne Weihnachten ...

• … mit der ganzen Familie
• … mit einem Berg voll Geschenke, von denen Sie keins wieder umtauschen wollen
• … mit Momenten, an die Sie sich auch nach Jahren noch gern zurück erinnern
• … mit alten Freunden, sie man nur an Weihnachten trifft
• … in guter Gesellschaft
• … bei tollem Essen und gutem Wein
• … ohne anschließendes Fresskoma
• … mit leuchtenden Kinderaugen
• … mit Tannenduft in der Nase und Lebkuchen im Mund
• … mit leuchtenden Augen, auch wenn Sie den Glauben an das Christkind längst verloren haben
• … ohne Stress und Streit
• … mit genügend Zeit und Muße, um sich auf die wesentlichen Dinge besinnen zu können
• … mit guten Büchern, alten Filmen und anregenden Gesprächen

Tipp 4: Seien Sie humorvoll

Weihnachten ist in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern mitunter eine ernste Angelegenheit. Es geht eher besinnlich als ausgelassen zu. Kein Grund den Humor zu verlieren! Wenn Sie es schaffen, mit Ihren Weihnachtswünschen ein Lächeln oder sogar ein Lachen hervorzuzaubern, dann haben Sie alles richtig gemacht. 

Wie wäre es, wenn Sie alle Mitarbeiter zum Dichten von kleinen Weihnachtsreimen auffordern und den absurdesten auf Ihre Weihnachtskarte drucken?

Natürlich werden Sie damit nicht jedermanns Humor treffen, aber lieber ein paar Lacher, als gähnende Langeweile in allen Gesichtern.

Tipp 5: Nennen Sie das Formulierungsproblem beim Namen

Sie wollen es lieber klassisch halten, aber trotzdem nicht generisch sein? Dann nennen Sie dieses Dilemma doch einfach beim Namen. Also beschreiben Sie, wie schwierig es ist, die passenden Weihnachtswünsche zu formulieren. Das macht Sie menschlich und sympathisch! Zum Beispiel so:

"Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch - wie oft haben Sie das in den vergangenen Tagen schon gelesen und gehört? Dennoch kommen unsere Wünsche von Herzen und wir möchten es nicht versäumen, sie Ihnen zu übermitteln. In diesem Sinne, ein schönes Jahresende und einen noch besseren Start ins neue Jahr!

Viele Grüße"

Tipp 7: Seien Sie selbstkritisch

Ich bekomme Jahr für Jahr von Unternehmen Weihnachtspost, von denen ich den Rest des Jahres nichts, aber auch wirklich gar nichts gehört habe. Meine Reaktion ist dann meist ein wenig spitzfindig, so nach dem Motto “sieh an, die haben mich also noch in irgendeinem alten Verteiler gefunden…”. 

Es ist nur menschlich, wenn auf Ihrer Empfängerliste genau solche Kontakte schlummern. Aber anstatt das einfach hinzunehmen, sollten Sie die Sache beim Namen nennen. Steigen Sie also beispielsweise so in Ihre Weihnachtswünsche ein: “Jetzt ist ein ganzes Jahr vergangen, ohne dass wir an gemeinsamen Projekten gearbeitet haben / wir uns bei Ihnen gemeldet haben / wir Sie von unseren Produkten überzeugen konnten… Das wollen wir ändern und freuen uns auf einen erneuten Kontakt zum Jahresbeginn. Vorher aber wünschen wir Ihnen tolle Weihnachten …”.

Und nicht vergessen: Im neuen Jahr dann aber auch wirklich erneut Kontakt aufnehmen :-)

Tipp 8: Erzählen Sie etwas von sich

Selbst wenn Sie unsere Tipps beim Formulieren Ihrer Weihnachtswünsche berücksichtigen, könnten diese vermutlich trotzdem von diversen Unternehmen stammen. Sie sind also trotzdem weiterhin austauschbar. Ein guter Tipp, um den Text einzigartig zu formulieren, ist, von sich selbst zu berichten. Erzählen Sie ganz kurz von dem, was sie als Unternehmen umtreibt, was Sie in den letzten Monaten gemacht haben oder welches Ziel Sie sich fürs neue Jahr gesetzt haben.  Das könnte beispielsweise so klingen:

• xx Pakete haben wir dieses Jahr verschickt …
• xx Produkte haben wir dieses Jahr auf den Markt gebracht ...
• xx Mitarbeiter haben dieses Jahr alles dafür gegeben, unsere Kunden zufrieden zu stellen ...
• voller Tatendrang schauen wir aufs neue Jahr, in dem wir xyz erreichen wollen ...
• Die letzten Wochen/Monate bei uns waren extrem stressig und nicht immer einfach ...

… aber jetzt ist es an der Zeit Danke zu sagen für… und Ihnen ein grandioses Weihnachtsfest zu wünschen. 

Ganz wichtig dabei: Fassen Sie sich kurz!

Geben Sie nur einen flüchtigen Einblick, in das, was Sie umtreibt. Wichtiger ist es, dann den Blick auf die Empfänger zu richten und Ihnen schöne Weihnachten zu wünschen.

Tipp 9: Seien Sie nicht zu förmlich

Die meisten von uns tendieren im Geschäftsleben dazu, allzu förmlich zu kommunizieren. Natürlich mit guter Absicht dahinter, schließlich möchte man korrekt sein und niemanden verstimmen. Aber: Hinter jedem Geschäftskontakt steckt auch nur ein Mensch. Der vermutlich genauso gestresst ist wie Sie oder beim letzten Weihnachtsmarktbesuch ebenfalls zu viel Glühwein getrunken hat. Wenn Sie Ihre Weihnachtswünsche formulieren, haben Sie am besten einen Freund oder guten Bekannten im Hinterkopf und schreiben so, wie Sie diesem schreiben würden. Dadurch wird Ihr Text ganz automatisch lockerer, menschlicher und persönlicher.

Tipp 10: Segmentieren Sie Ihre Kundengruppen

Je persönlicher die Ansprache Ihrer Kunden ist, desto besser! Das gilt für die Weihnachtskarten genauso wie für die sonstige Kundenkommunikation. Natürlich ist uns bewusst, wie viel Zeit das kostet und dass diese Zeit gerade in der Vorweihnachtszeit nicht übrig ist. Jedem einzelnen Kunden einen persönlichen Text zu schreiben, steht je nach Kundenzahl nicht im Verhältnis zur Wirkung. 

Mit einem Trick erreichen Sie, dass die Empfänger Ihrer Weihnachtskarten sich ganz persönlich angesprochen fühlen, Sie aber keinen immensen Aufwand haben: 

Kategorisieren Sie Ihre Kunden nach sinnvollen Kriterien und verschicken leicht unterschiedliche Weihnachtskarten an die einzelnen Kundengruppen. In Ihrem Text gehen Sie auf das entsprechende Merkmal der Kundengruppe ein. So machen Sie dem Empfänger deutlich, dass nicht jeder eine solche Karte erhält, sondern er ganz individuell von Ihnen angeschrieben wird. 

Kategorisieren Sie Ihre Kunden beispielsweise nach den folgenden Kriterien:

• Kunden, die Sie im vergangenen Jahr neu gewonnen haben
• Kunden, die Sie noch gewinnen wollen
• Kunden, die Sie schon lange haben
• Kunden, die Sie persönlich kennen
• Kunden, die Sie wieder zurückgewinnen wollen

Auf Ihren Weihnachtskarten nehmen Sie dann auf das spezifische Kriterium Bezug. Sie bedanken sich also beispielsweise nicht allgemein für das Vertrauen. Stattdessen drücken Sie der einen Kundengruppe gegenüber Ihre Freude über das erste gemeinsame Projekt aus. Und der Anderen Ihr Bedauern darüber, dass Sie ihn als Kunden verloren haben und im nächsten Jahr zurück gewinnen wollen.